Sonntag, 31. Juli 2016

Was bisher geschah...Visum

Visumsbeantragung ist wirklich eine Wissenschaft für sich. Da ich noch mit den Abiprüfungen beschäftigt war, begann ich etwas zu spät mit der Bearbeitung und hatte daher etwas Zeitdruck. Zunächst galt es einen Reisepass zu beantragen, was normalerweise schon einige Wochen dauern kann. Deshalb musste ich für ca. 60€ eine Expressanfertigung durchführen lassen, durch die ich den Pass nach einer Woche in den Händen hielt. Als nächstes musste ein Onlineformular ausgefüllt werden, was ca. 3-4h dauert und Fragen wie "Haben Sie sich jemals prostituiert oder haben Sie vor, sich in den USA zu prostituieren?", "Sind Sie Terrorist oder haben Sie vor in den USA terroristischen Aktivitäten nachzugehen?" oder "Haben Sie eine der folgenden Geschlechtskrankheiten:..." enthält (, die ich natürlich alle bejahen musste;D die Fragen auf dem Gesundheitsformular waren übrigens ähnlich intelligent: "Hatten Sie jemals Schnupfen?" Nein, natürlich noch nie in meinem Leben;D). Dann folgte die Zahlung der Visumsantragsgebühr von 144€. Da ich leider über keine Kreditkarte verfüge, musste ich diese per Bareinzahlung entrichten, was etwas umständlicher ist und vor allem länger dauert. Erst nachdem diese eingegangen war (etwa eine Woche später), konnte ich den Termin beim Konsulat beantragen. Allerdings fuhr ich kurz darauf zur Freiwilligenarbeit nach Spanien und wollte das Visum unbedingt vorher abgeschlossen haben, weshalb ich den letzten verfügbaren Termin um 7.15 (wohlgemerkt am Morgen) am 14. Juli wahrnehmen musste. Vor dem Termin musste ich dann aber auch noch die SEVIS-Gebühr (SEVIS ist, wenn ich das recht verstanden habe, eine Organisation für Schüleraustauschqualitätsüberprüfung) entrichten. Das ist zwar auch ohne Kreditkarte möglich, dauert aber dann mehrere Wochen und ich hatte nur noch eine Woche bis zu meinem Konsulatstermin. Also verbrachte ich ein Wochende damit, gefühlt meinen gesamten Bekanntenkreis (inklusive des Bekanntenkreises meiner Eltern) bezüglich einer Kreditkarte abzuklappern, bis Freunde meines Vaters mir dann zum Glück mit ihrer Karte helfen konnten.
Zu dem Termin selbst vielleicht etwas Genaueres: In der Annahme, dass wohl niemand anderes freiwillig zu solch früher Stunde im Frankfurter Konsulat aufkreuzen würde, war ich doch etwas überrascht, als ich die bestimmt 20-30m lange Schlange vor dem Frankfurter Konsulat sah, die hauptsächlich aus anderen Jugendlichen meines Alters bestand, die vermutlich auch ein Austauschjahr machen werden. Nachdem ich die Sicherheitskontrolle passiert hatte (das ist eigentlich wie am Flughafen und wirklich kein Problem; man sollte nur möglichst nichts dabei haben außer der Kleidung, die man trägt, und den nötigen Dokumenten, vor allem keine Elektrogeräte, denn die darf man nicht mitnehmen und kann sie auch dort nirgends abgeben, die muss man zu einem Kiosk in der Nähe bringen), musste ich verschiedene Schalter passieren, die Fingerabdrücke nahmen und denen ich die Dokumente geben musste. Manche stellten Fragen (in Deutsch oder Englisch), vor denen man allerdings keinerlei Angst haben braucht. Ich wurde nur gefragt, ob ich in den USA zur High School gehe, wer für mein Austauschjahr zahlt und in welchen Staat ich gehe. Nach einer Viertelstunde konnte ich das Konsulat wieder verlassen und eine Woche später lag dann mein Reisepass inklusive Visum im Briefkasten.

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