Sonntag, 31. Juli 2016

Noch 15 Tage...

Buenos días, queridos seguidores;)
Ich bin wieder aus Südspanien zurück, wo ich zwei Wochen Freiwilligenarbeit in einem Tierheim gemacht habe, und der Papierberg wartet schon wieder auf meinem Schreibtisch. Heute habe ich den Nachmittag genutzt, um meinen Blog endlich auf den aktuellen Stand zu bringen;) Hier könnt Ihr jetzt also nachlesen, wie es mir bisher so ergangen ist und welche Probleme ich in der Vorbereitung hatte. Es ist wahrscheinlich nicht vollständig, denn es ist jetzt einfach schon so unglaublich viel passiert, dass ich sicherlich etwas vergessen habe. Aber sollte mir noch etwas einfallen, werde ich es updaten;) Die meisten von Euch haben das ja sowieso alles im Liveticker mitbekommen, also richtet sich dieser Teil eher an zukünftige Austauschschüler, die während der Vorbereitungszeit eventuell auf ähnliche Schwierigkeiten stoßen.
Ironische Tatsache: Ich weiß noch, wie es mich damals (, als ich vor vier Jahren angefangen habe, mich mit Schüleraustausch so beschäftigen) immer geärgert, dass andere Austauschblogs häufig so wenig über die Vorbereitungszeit berichten. Und jetzt habe ich selbst während der Vorbereitungszeit kaum geschrieben. Nun verstehe ich auch, warum das so ist. Die Vorbereitungsarbeit ist einfach unglaublich viel und man geht ja nebenbei auch noch in Deutschland zur Schule. Aber jetzt ist die Schulzeit für mich vorbei und auch die Organisation ist (hoffentlich) größtenteils abgeschlossen und deshalb habe ich jetzt alles für Euch zusammengefasst. Ab jetzt werde ich hoffentlich etwas häufiger schreiben (zumindest bis ich in den USA bin;))
Momentan kann ich es noch gar nicht fassen, dass ich übermorgen in zwei Wochen schon in Boston bin. Die Zeit ist unglaublich schnell vergangen, wenn ich mir überlege, wie lange es mir noch im Januar vorkam, als ich die Zusage von ASSIST bekommen habe. Von den ersten Menschen, die jetzt in den Urlaub fahren, musste ich mich schon verabschieden, aber es kommt mir immer noch vor, als würde ich sie in ein paar Wochen wiedersehen, als könnte ich mich jederzeit wieder mit ihnen treffen. Ich bin momentan auch dabei mein Abschiedsbuch zu gestalten. Für alle, die es nicht wissen: Das ist ein Buch, das man gestaltet und in das dann alle Freunde reinschreiben. Der Austauschschüler darf es dann erst im Flugzeug öffnen und lesen. Zum Abschiedsbuch kommt, sobald es fertig ist, aber auch nochmal ein eigener Post (vielleicht auch ein Video;) mal sehen).
Am Freitag fahre ich dann auch schon nach Düsseldorf zum Alt-trifft-Neu-Treffen. Ich übernachte dann in der Jugendherberge und am Samstag findet dann das Seminar statt. Von meiner Schule gibt es leider keinen Vorgänger, aber es wird trotzdem super, die anderen Austauschschüler aus meinem Jahrgang noch besser kennenzulernen und sich mit Returnees von anderen Schulen auszutauschen. Vielleicht wird das alles dann etwas realer für mich sein.
Habt eine schöne Zeit und genießt Eure Ferien (oder was auch immer Ihr gerade so treibt;))

Was bisher geschah...Visum

Visumsbeantragung ist wirklich eine Wissenschaft für sich. Da ich noch mit den Abiprüfungen beschäftigt war, begann ich etwas zu spät mit der Bearbeitung und hatte daher etwas Zeitdruck. Zunächst galt es einen Reisepass zu beantragen, was normalerweise schon einige Wochen dauern kann. Deshalb musste ich für ca. 60€ eine Expressanfertigung durchführen lassen, durch die ich den Pass nach einer Woche in den Händen hielt. Als nächstes musste ein Onlineformular ausgefüllt werden, was ca. 3-4h dauert und Fragen wie "Haben Sie sich jemals prostituiert oder haben Sie vor, sich in den USA zu prostituieren?", "Sind Sie Terrorist oder haben Sie vor in den USA terroristischen Aktivitäten nachzugehen?" oder "Haben Sie eine der folgenden Geschlechtskrankheiten:..." enthält (, die ich natürlich alle bejahen musste;D die Fragen auf dem Gesundheitsformular waren übrigens ähnlich intelligent: "Hatten Sie jemals Schnupfen?" Nein, natürlich noch nie in meinem Leben;D). Dann folgte die Zahlung der Visumsantragsgebühr von 144€. Da ich leider über keine Kreditkarte verfüge, musste ich diese per Bareinzahlung entrichten, was etwas umständlicher ist und vor allem länger dauert. Erst nachdem diese eingegangen war (etwa eine Woche später), konnte ich den Termin beim Konsulat beantragen. Allerdings fuhr ich kurz darauf zur Freiwilligenarbeit nach Spanien und wollte das Visum unbedingt vorher abgeschlossen haben, weshalb ich den letzten verfügbaren Termin um 7.15 (wohlgemerkt am Morgen) am 14. Juli wahrnehmen musste. Vor dem Termin musste ich dann aber auch noch die SEVIS-Gebühr (SEVIS ist, wenn ich das recht verstanden habe, eine Organisation für Schüleraustauschqualitätsüberprüfung) entrichten. Das ist zwar auch ohne Kreditkarte möglich, dauert aber dann mehrere Wochen und ich hatte nur noch eine Woche bis zu meinem Konsulatstermin. Also verbrachte ich ein Wochende damit, gefühlt meinen gesamten Bekanntenkreis (inklusive des Bekanntenkreises meiner Eltern) bezüglich einer Kreditkarte abzuklappern, bis Freunde meines Vaters mir dann zum Glück mit ihrer Karte helfen konnten.
Zu dem Termin selbst vielleicht etwas Genaueres: In der Annahme, dass wohl niemand anderes freiwillig zu solch früher Stunde im Frankfurter Konsulat aufkreuzen würde, war ich doch etwas überrascht, als ich die bestimmt 20-30m lange Schlange vor dem Frankfurter Konsulat sah, die hauptsächlich aus anderen Jugendlichen meines Alters bestand, die vermutlich auch ein Austauschjahr machen werden. Nachdem ich die Sicherheitskontrolle passiert hatte (das ist eigentlich wie am Flughafen und wirklich kein Problem; man sollte nur möglichst nichts dabei haben außer der Kleidung, die man trägt, und den nötigen Dokumenten, vor allem keine Elektrogeräte, denn die darf man nicht mitnehmen und kann sie auch dort nirgends abgeben, die muss man zu einem Kiosk in der Nähe bringen), musste ich verschiedene Schalter passieren, die Fingerabdrücke nahmen und denen ich die Dokumente geben musste. Manche stellten Fragen (in Deutsch oder Englisch), vor denen man allerdings keinerlei Angst haben braucht. Ich wurde nur gefragt, ob ich in den USA zur High School gehe, wer für mein Austauschjahr zahlt und in welchen Staat ich gehe. Nach einer Viertelstunde konnte ich das Konsulat wieder verlassen und eine Woche später lag dann mein Reisepass inklusive Visum im Briefkasten.

Was bisher geschah...Organisatorisches und Maiseminar

Man sollte meinen, dass nun, da ich meine Schule wusste, ich mich ungestört auf mein Auslandsjahr freuen können sollte, aber der eigentlich komplizierte Teil begann jetzt erst. Fast täglich trudelten Mails von meiner Schule ein: ich sollte mich für eine Krankenversicherung entscheiden, meine Fächer wählen, mein Abschlusszeugnis schicken, Gesundheitsformulare ausfüllen (bzw. vom Arzt ausfüllen lassen) und täglich unglaublich viele E-mails schreiben. Wann immer man denkt, man hätte einen Punkt abgearbeitet, landet eine neue E-mail im Postfach, dass ein Formular fehle oder die Information nicht verständlich/vollständig sei. Besonders die Übersetzung des Abschlusszeugnis erwies sich als schwieriger als gedacht. Da unsere Zeugnisverleihung erst nach der von der amerikanischen Schule gesetzten Frist stattfand, war ich ohnehin schon im Verzug. Per Eilsendung sendete ich also (für eine horente Summe) mein Abizeugnis über den Teich, um wenige Tage später eine E-mail zu erhalten, dass das Zeugnis doch bitte von einem Lehrer meiner Schule übersetzt werden solle. (Wieso können die nicht einfach die Deutschlehrer an ihrer eigenen Schule fragen, ob die es übersetzen?) Ich rannte also erneut zur Schule, um das Zeugnis einem Englischlehrer in die Hand zu drücken, von dem ich am selben Abend jedoch noch einen Anruf bekam, dass ich am nächsten Tag noch einmal in die Schule kommen sollte. Dort erfuhr ich dann, dass es der Schule gesetzlich  verboten ist, Zeugnisse zu übersetzen (Wer hat sich dieses Gesetz ausgedacht? Das Zeugnis ist ja nicht einmal für eine Bewerbung. Soll die Schule von mir aus in rot quer drüber schreiben "This is no official document") und dass ich zum Übersetzer gehen müsse, der das dann für ca. 70€ übersetzen würde. Etwas verzweifelt rief ich deshalb bei ASSIST an und Frau Wegener schlug mir daraufhin vor, dass die amerikanische Partnerorganisation das Zeugnis übersetzen kann. So war auch das erledigt.
Mitte Mai, während ich schon mitten im Papierkrieg steckte (besonders förderlich, wenn man eigentlich für das mündliche Französisch- und Spanischabi lernen sollte und dann den ganzen Tag nur mit englischsprachigen Dokumenten zubringt) fand dann auch das Maiseminar statt, an dem auch die Eltern der Austauschschüler teilnahmen. Ich hatte zuvor schon über unsere WhatsAppGruppe einige andere Austauschschüler kennengelernt, aber es war wirklich super toll, alle mal persönlich zu treffen. Außerdem haben wir Informationen zu organisatorischen Themen erhalten, die allerdings für mich nicht mehr relevant waren, da meine Schule, diese Organisationsfragen vorher schon von mir erwartet hatte. Zumindest die Informationen zur Visumsbeantragung waren aber sehr hilfreich. Ohne den Infoflyer zum Visums hätte ich die Beantragung niemals geschafft.

Was bisher geschah...Nachricht von meiner Schule

Für mich stand nun also fest, dass ich in die Staaten reisen würde. Blieb die Frage, wo genau ich landen sollte. Normalerweise erfährt man seine Schule in einer Mail von ASSIST, sobald das Matching beendet von der internationalen Orga abgeschlossen wurde. Das ist meist im April beziehungsweise Anfang Mai der Fall und viele andere aus meinem Jahrgang haben ihre Schule tatsächlich erst wenige Tage vor dem Maiseminar erhalten. Deshalb rechnete ich gar nicht damit, als Mitte März eine Überraschung auf mich wartete. Ich hatte gerade Osterferien und versuchte für die Abiprüfungen zu lernen, als es plötztlich unerwartet an der Tür klingelte. Da ich vermutete, dass es sowieso nur wieder Freunde meines kleinen Bruders seien, wollte ich erst gar nicht hingehen. Nach wiederholtem Klingeln machte ich aber doch auf und sah mich einem Postboten gegenüber, der ein Einschreiben für mich in der Hand hielt. Etwas verwundert nahm ich das Paket (es war wirklich ein halbes Paket voller Informationsflyer und Willkommensschreiben) entgegen, denn ich wusste nicht, wieso ich solch dringliche Post erhalten sollte, bis ich die amerikanische Adresse entdeckte. Nachdem ich den Postboten endlich losgeworden war, riss ich erstmal das Päckchen auf ("aufreißen" ist vielleicht der falsche Ausdruck, ihr wisst ja wie ich immer Geschenke aufmach;D), also sagen wir mal lieber mit Samthanschuhen geöffnet;) Der erste Weg führte mich dann zum Laptop, wo ich mehr über meine Schule herausfinden wollte. Allerdings googelte ich nur "Phillips Academy" und vertiefte mich zunächst stundenlang in die Homepage der Phillips Andover Academy, bevor mir auffiel, dass es zwei Schulen namens "Phillips Academy" gibt, die auch noch ungefähr in derselben Gegend liegen. Ich war natürlich genau bei der falschen Schule gelandet. An das Lernen für die Abiprüfungen war dann natürlich auch nicht mehr zu denken, stattdessen studierte ich den restlichen Tag die Website meiner zukünftigen Schule...

Was bisher geschah...Rückmeldung von ASSIST, Finanzierung und Antrag beim Förderverein

Hey;)
Nach dem Bewerbungsgespräch hieß es erstmal über einen (scheinbar unendlichen) Monat warten, bis ich endlich von ASSIST erfuhr, ob meine Bewerbung erfolgreich war. Am Freitag, dem 15. Januar, kam dann endlich eine E-mail, die mir mitteilte, dass ich ein Teilstipendium bekommen würde. Ich war unglaublich glücklich, aber gleichzeitig hatte ich auch ein wenig Zweifel. Denn die Programmkosten lagen trotz Teilstipendium noch bei einer Höhe von knapp 30.000 Dollar, eine Summe, die ich ohne Hilfe niemals hätte aufbringen können. Ich stellte also einen Antrag beim ASSIST Förderverein auf finanzielle Beihilfe und setzte alle meine Hoffnung darauf, dass dieser einen beträchtlichen Teil übernehmen würde. Den Rest, so dachte ich, würde ich noch irgendwie zusammenkratzen können, was sich rückblickend als ziemlich naiv herausstellte. Denn die Kosten, die zusätzlich noch entstehen, für Visum, Versicherung (kostet an meiner Schule über 2000 Dollar für das Jahr), Flug, Briefverkehr (ich will gar nicht wissen, wie viel Geld die Deutsche Post durch unsere ständigen Eilsendungen an meine amerikanische Schule eingenommen hat;)), Koffer etc. häufen sich am Ende doch ziemlich. Ich hatte aber das große Glück, dass der Förderverein einen noch größeren Teil übernommen hatte als ich gehofft hatte und so konnte ein Traum Wirklichkeit werden. Bevor ich aber endgültig wusste, dass meinem Traum keine finanziellen Hindernisse mehr im Weg stehen sollten, musste ich jedoch noch einen weiteren endlosen Monat warten. Nachdem wir den Antrag Mitte Januar an den Förderverein gesendet hatten, kam nämlich erst Mitte Februar die glückliche Nachricht. Und weil das Warten so schön ist, begann nun das sehnliche Warten auf meine Schule...Sollte es auch wirklich eine Schule werden, die meinen Interessen und Träumen entspricht?

Was bisher geschah...Bewerbung (Phase 2: Das Vorstellungsgespräch)

Hallo ihr Lieben,
wie versprochen, die Fortsetzung über die Bewerbungsphase;), wenn auch etwas später als geplant.

Phase 2: Das Vorstellungsgespräch

Während meine Mitschüler also in den Schulbus stiegen, um ihre Geschichtsklausur zu schreiben, nahm ich den Zug nach Düsseldorf. Da ich ein möglichst billiges Ticket gebucht hatte, sollte die Fahrt für mich eigentlich knapp vier Stunden dauern. Die Deutsche Bahn war allerdings mal wieder zu dem Schluss gekommen, dass Pünktlichkeit überbewertet werde. Also stand ich plötzlich am Frankfurter Bahnhof und musste feststellen, dass ich meinen Anschlusszug verpasst hatte. Nachdem ich einige Minuten unschlüssig umhergeirrt war, fragte ich schließlich eine nette Zugbegleiterin, die die Zugbindung auf meinem Ticket aufhob, sodass ich eine viel direktere und schnellere Verbindung nutzen konnte, weshalb ich eineinhalb Stunden eher in Düsseldorf ankam. (Hin und wieder gereicht den Fahrgästen die Desorganisiertheit unseres nationalen Zugunternehmens also doch auch zum Vorteil.) Schließlich kam ich aber doch nicht viel früher als geplant an der Jugendherberge City-Hostel an, wo das Interview und der Test stattfinden sollten, weil der Düsseldorfer Bahnhof doch etwas verwirrend sein kann und ich eine Zeit brauchte, bis ich endlich den richtigen Bus gefunden hatte.
In der Jugendherberge entdeckte ich dann auch sofort den Bereich von ASSIST, wo schon einige Bewerber saßen und warteten. Frau Oliver, eine der Mitarbeiterinnen des deutschen ASSIST-Committees begrüßte mich gleich freundlich und gab mir mein Namensschild und ich gesellte mich zu den anderen Bewerbern. Die Stimmung war offen und es war zum Glück keinerlei Konkurrenzdruck zu spüren. Schließlich wurden wir aufgerufen, um den ELTIS-Test zu machen, der tatsächlich überaschend einfach war. Über diesen Test, der wirklich nur elementare Englischkenntnisse erfordert, braucht man sich keine Gedanken machen, denn selbst ich, die ich seit zwei Jahren kein Englisch mehr gehabt hatte (ich hatte Englisch nach der 10. Klasse abgelegt), konnte den Test ohne Schwierigkeiten lösen. Im Anschluss daran folgte ein kurzes Essay, ebenfalls in Englisch, für das wir eine halbe Stunde Zeit hatten und das mir mit meinen eingerosteten Englisch-Fähigkeiten dann doch zunächst erst schwerfiel. Nachdem ich mich wieder in die Sprache reingefunden hatte, war aber auch dieses gut machbar. Dabei wurden drei Themen zur Auswahl gestellt, die alle in igendeiner Weise uns selbst und unsere Persönlichkeit betrafen (d.h. keine politischen Themen): 1. Erkläre eine besondere Eigenschaft oder Fähigkeit von dir und lege dar, wie du sie entwickelt hast. 2. Erkläre, welche Eigenschaften du besitzt, die es erfordert, um eine Gruppe leiten zu können. 3. Was würdest du zu deiner neuen Schule beitragen können.
Ich hatte mich schließlich für Thema 1 entschieden und im Endeffekt viele Aspekte aus meinem Essay aus der schriftlichen Bewerbung aufgegriffen.
Als Letztes folgte dann das Gespräch mit Vertretern der deutschen und amerikanischen ASSIST-Delegation, ebenfalls auf Englisch zusammen mit zwei anderen Bewerberinnen. Zunächst sollten wir auf einer Deutschlandkarte zeigen, wo wir herkommen, und erklären, was unsere Heimatstadt besonders macht. Dann wurden uns Fragen zu unseren Essays aus der schriftlichen Bewerbung gestellt. Diese habe ich wohl etwas zu knapp beantwortet, denn mein Essay war bereits sehr ausführlich gewesen und es erschien mir überflüssig, die Informationen aus dem Essay zu wiederholen, wo doch die Interviewer selbiges ohnehin gelesen hatte. Dann folgten Fragen, die man spontan beantworten sollte und über die man nicht länger nachdenken konnte, wie zum Beispiel: Was war der interessanteste Ort, den du je besucht hast? Wenn du dein ganzes Leben lang nur 13 oder nur 63 Jahre alt sein könntest, welches Alter würdest du wählen? Wenn du eine Blume wärst, welche? Diese Fragen wurden jedem einzeln gestellt, schließlich sollten wir Bewerber aber auch noch zusammen eine Diskussion führen zu dem Thema: Wenn ihr eine Million Dollar hättet, wie würdet ihr die nutzen. Wir entschieden uns schließlich eine Organisation für lokale Flüchtlingshilfe zu gründen.
Alles in allem, war die Atmosphäre beim Gespräch sehr locker und die Interviewer waren auch sehr nachsichtig, wenn man vielleicht ein Wort etwas falsch ausgesprochen hatte und fragten notfalls nach. Genauso konnten auch wir Bewerber jederzeit fragen, wenn wir etwas nicht ganz verstanden hatten. Obwohl ich im Englischen nach so einer langen Pause also zunächst nicht flüssig war, war das Gespräch überhaupt nicht schlimm. Schließlich informierten uns die Auswähler, dass wir wohl Mitte Januar erfahren würden, ob wir aufgenommen werden würden und ein Stipendium erhalten würden, und falls ja, in welcher Höhe.
Jetzt hieß es also wiederum warten und hoffen und zwar einen langen Monat...